Bild

 

Medien tragen Verantwortung und gestalten die Gesellschaft mit. In der täglichen Bilderflut jedoch werden Geschlechtsrollenklischees transportiert, die überflüssig bis ärgerlich sind. Und sie werden als Rechtfertigung herangezogen: „Schau, so ist es doch.“

Diskriminierungsfreie Bildgestaltung

Wer visuelle Geschichten geschlechtersensibel erzählen möchte, sollte sich schon beim Fotografieren und Filmen wie auch bei der Bebilderung von Artikeln und bei der Bildauswahl beim Schnitt fragen:

  • Was genau zeigt das Bild?
  • Transportiert es ein Klischee?
  • Ist es möglich Geschlechtsrollenstereotype zu vermeiden?
  • Sind Frauen und Männer gleichwertig dargestellt?
  • Wäre es wichtig, Frauen und Männer in gleicher Zahl zu sehen?
  • Entspricht die Darstellung der gesellschaftlichen Vielfalt?
  • Ist das Bild frei von Vorurteilen oder bestärkt es sie?

Anders gesagt: Machen Sie den Gendercheck. Bei uns zum Download!

Ein ‘Gender-Check‘ für Bild und Wort muss für verantwortliche Programm-Machende in den Redaktionen zur Selbstverständlichkeit werden. Die Geschlechterrollen müssen regelmäßig überprüft und die Präsenz von Frauen der gesellschaftlichen Realität angepasst werden.

Aus der Resolution des 40. Herbsttreffens der Medienfrauen 2017

Männer erklären die Welt: sie sind die Experten, Gameshow-Moderatoren, Journalisten und Sprecher.

  • Insgesamt ist in der TV-Information nur jede/r dritte HauptakteurIn weiblich.
  • ModeratorInnen und JournalistInnen sind häufiger männlich (Besonders deutlich bei den Moderatoren non-fiktionaler Unterhaltung mit 80%).
  • ExpertInnen sind überwiegend männlich (zu 80% in der TV-Information und zu 70% in den non-fiktionalen Programmen).
  • Noch deutlicher ist dies bei den Sprechern (70% in der TV-Information und 96% in der non-fiktionalen Unterhaltung).
Studie Audiovisuelle Diversität 2017

Universität Rostock, initiiert von der MaLisa Stiftung

Geschlechtergerechtigkeit geht anders.

Es ist eine Frage des Konzepts, wer in Film und Fernsehen erscheint. Die MaLisa Stiftung hat 2017 in einer medienkritischen Studie über 3500 Stunden Fernsehprogramm und 800 Kinofilme untersuchen lassen. Gefragt wurde: In welchen gesellschaftlichen Rollen und Kontexten werden Frauen und Männer gezeigt? Wie häufig sind sie auf dem Bildschirm und auf der Leinwand zu sehen?

Sehen Sie das auch so? 

„Habt Ihr keine anderen Probleme?“

Doch. Ungleiche Bezahlung, fehlende Chancengleichheit von Männern und Frauen, veraltete Rollenvorstellungen, Sexismus, Rassismus und, und, und. Es gibt noch unendlich viel zu tun. Sprachliche Sensibilität macht viele Probleme erst sichtbar und bewusst.