Unsere Mission

Der Journalistinnenbund e. V. tritt für Frauen in den Medien und aus dieser Perspektive für Qualitätsjournalismus ein. Ein Baustein dafür ist, Frauen in Text und Bild, auf Augenhöhe und frei von Sexismus und Klischees abzubilden. Um zu sensibilisieren, Lösungswege aufzuzeigen und verschiedene Initiativen zu vernetzen, hat der Journalistinnenbund zunächst das Projekt Genderleicht gegründet und nach der erfolgreichen Etablierung um Bildermächtig ergänzt.

Genderleicht

Gendersensible Medienarbeit ist zeitgemäß, fair und praxistauglich. Das Webportal Genderleicht.de zeigt, warum das so ist und wie das Ganze funktioniert. Es ist ein Serviceangebot für Journalist*innen sowie für alle anderen, an eleganter und präziser Sprache Interessierten. Das Portal bietet Orientierung, schlagkräftige Argumente, fachlichen Rat und praktische Tools. Als ein von Journalistinnen 2019 gestartetes Projekt zeigt Genderleicht insbesondere auf, wie sich mit einfachen Methoden die Qualität der Berichterstattung steigern lässt.

Gendersensibler Journalismus beginnt bei der Recherche. Auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in journalistischen Beiträgen oder bei Podiumsdiskussionen zu achten, Beiträge von Anfang an geschlechtergerecht zu konzipieren, gängige Rollenklischees zu hinterfragen und so zu formulieren, dass alle Menschen gemeint sind – egal ob weiblich, männlich oder divers – all das ist genderleicht.

Es entstehen lebendige, lebenswirkliche und qualitativ hochwertige Ergebnisse, die sich sehen und hören lassen können.

Genderleicht hatte und hat das Ziel, die noch immer laufende Gender-Debatte zu versachlichen und Fakten zu vermitteln. Es bündelt Lösungsansätze, bietet Fortbildungen für verschiedene Zielgruppen und stellt sich der Debatte. Damit und mit der Publikation des Buches „Genderleicht. Wie Sprache für alle elegant gelingt“ (Dudenverlag, 2022) hat der Journalistinnenbund wichtige Impulse zu mehr Gendergerechtigkeit in den Medien gesetzt.

Bildermächtig

Der Journalismus ist der Wahrhaftigkeit verpflichtet und muss die Wirklichkeit abbilden. Dabei mangelt es, so die Analyse des Journalistinnenbundes, vielfach am Bewusstsein für eine gendersensible und -gerechte Herstellung und Verwendung von Bildinhalten. Zu oft fehlen Frauen in all ihrer Vielfalt. Obwohl Teil einer Geschichte, werden sie oft nicht abgebildet, mitunter im falschen Kontext oder in sexistischer Weise.

Im September 2023 hat der Journalistinnenbund das Projekt Bildermächtig gestartet. Herkömmlichen Stereotypen werden neue Bilder entgegengesetzt, oft genutzte Rollenklischees hinterfragt, subtile diskriminierende Bilderzählungen entlarvt. Wo Geschlechtergerechtigkeit gelebt wird, muss sie auch dargestellt werden. Dafür gilt es, den Blick zu schärfen.

Für die tägliche Arbeit an journalistischen Produkten wecken wir die Sensibilität für die Produktion und die Entscheidung: Welches Bild ist das passende? Welches ist präzise genug, um der Vielfalt, der Bedeutung und dem Handeln von Frauen in der Gesellschaft gerecht zu werden?

Wie kann Journalismus Bilder von allen Menschen transportieren, ohne sie in Stereotype zu zwängen: Frauen, Männer, genderqueer, gleich welcher Herkunft, welchen Alters, ob mit oder ohne Behinderung. Das echte Leben ist oft vielfältiger, als es die Medien abbilden.

Bildermächtig ist ein Instagram-Kanal, der Augen öffnet für Klischees und Sexismus im Bild und konstruktive, visuelle Impulse dagegensetzt. Dafür kooperieren wir als Journalistinnen mit verschiedenen Initiativen und den Menschen, die bereits geschlechtersensibel Bildinhalte produzieren. Wir bauen auf den vielen guten Ansätzen auf und tragen zu deren Sichtbarkeit bei, produzieren selbst neue Bilder.

Das gesammelte Wissen von Bildermächtig legen wir in das etablierte Webportal Genderleicht.de mit seiner hohen Akzeptanz und sehr guten Zugriffszahlen. Hier finden sich, neben den bisherigen Hinweisen zur Sprache, nun auch Fakten, Reflexionen, Checklisten und Leitfäden zur geschlechtergerechten und diskriminierungssensiblen Arbeit mit Bildern.

Förderung

Das Projekt Bildermächtig wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für zwei Jahre gefördert, bis Ende 2024. Ebenfalls mit Mitteln des Ministeriums hat der Journalistinnenbund e.V. das Webportal Genderleicht.de (2019 – 2021) auf- und ausgebaut.

Das Foto zeigt Rebecca Beerheide und Carmen Marks (BMFSFJ) beim Launch von Genderleicht.de

Rebecca Beerheide, jb-Vorsitzende, und Staatssekretärin Carmen Marks (BMFSFJ) drücken den Startknopf beim Launch von Genderleicht.de am 26.6.2019.

© Henning Schacht/berlinpressphoto.de