Redaktion
Wer eine Zeitung zur Hand nimmt, online in Newsportalen surft oder einfach nur den Fernseher anmacht, erwartet Inhalte, die das persönliche Interesse bedienen. Früher war das die Leser-Blatt-Bindung, heute sprechen wir von Zielgruppen. Je größer die Zielgruppe ist, desto differenzierter auch die Bandbreite ihrer Wünsche und Erwartungen.
Vielfalt in der Zielgruppe.
Vielfalt in der Redaktion.
Redaktionen, in denen von der Chefin bis zum Volontär gleichermaßen Frauen wie Männer arbeiten, haben die Chance für eine geschlechtergerechte Berichterstattung. Ist ein Redaktionsteam bewusst „vielfältig“ aufgestellt, kommen entsprechend mehr Sichtweisen und Ausdrucksformen zum Tragen und das Themenspektrum wird reichhaltiger – weit über Gender hinaus. Kluge Personalpolitik sorgt für Diversität, in jeder Hinsicht.
Diversität bereichert. Sie schenkt neue Perspektiven, ein toleranteres Miteinander, kreativere Lösungen, bessere Produkte und Services und mehr Kompetenz. Nicht nur, was Geschlechter angeht.
„Journalist*innen mit Behinderung – Bitte mehr davon“, fordern die Leidmedien: „Bei Menschen mit Behinderung führen Vorbehalte gegenüber der Leistung und vermeintlich anfallender Kosten häufig immer noch dazu, dass sie im Journalismus schwer Fuß fassen.“
In den Redaktionen haben nur fünf bis 10 Prozent der Journalist*innen eine Migrationsgeschichte, schätzen die Neuen Deutschen Medienmacher*innnen, während ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund hat. Wer erzählt ihre Geschichten?
Pro Quote Medien fordert mindestens die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen und zählt regelmäßig den Frauenmachtanteil. Der „Stern“ geht bei 52,5 Prozent im Juli 2019 mit gutem Beispiel voran. Pro Quote Medien: „Alles andere ist nicht zeitgemäß“.
Nachholbedarf bei der Diversität
Und dann wären da noch Medienschaffende, deren Eltern an Fließband oder Werkbank stehen, Alleinerziehende wie auch Lesben, Schwule und Trans*Personen, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Alter und religiöser Zugehörigkeiten. Alle an Bord? Hoffentlich.
Bekenntnis zu Diversität in Redaktionen ist Voraussetzung für Innovation.
Tipps für gendergerechtes Schreiben:
Sehen Sie das auch so?
„Gendersensible Sprache nervt.“
Was uns nervt: Frauen werden vorrangig optisch wahrgenommen, Männer an veralteten Rollenvorstellungen gemessen. Menschen, die weder Mann noch Frau sind oder sich irgendwie dazwischen fühlen, werden sprachlich übergangen. Es ist an der Zeit, Ungleichheiten sichtbar zu machen. Auch mit der Sprache.