Der April wurde schneller politisch, als wir uns das hätten denken können. Schon am Ostermontag um 10 Uhr morgens fing es mit einem Tweet von Thomas Kirchner an:
Angela Merkel „ist nach wie vor der beliebteste Politiker in Deutschland“. (FAS) Das ist sprachlich inzwischen schon borderline.
— Thomas Kirchner (@thkirchner) April 5, 2021
Die nächste Bundestagswahl steht an und Friedrich Merz (CDU) hat das Gendern bereits im April zum Wahlkampfthema gemacht. Unsere jb-Vorsitzende Friederike Sittler hat ihm daraufhin etwas Nachhilfe gegeben:
Pss, @_FriedrichMerz mal von Arnsbergerin zu Arnsberger; nicht dass alle denken, wir im Sauerland könnten nicht differenzieren. „Das Gendern“ ist vielfältig + kann auch die Beidnennung der Geschlechter bedeuten. Diese geschlechtergerechte Sprachform verwenden Sie in dem Interview https://t.co/qc9qVGF70S — Friederike Sittler (@fsittler) April 24, 2021
Viele Twitter-Nutzer*innen möchten nach dem Wechsel in der Regierungsspitze im kommenden Herbst bei der Bezeichnung „Bundeskanzlerin“ bleiben. Warum – das erklären sie oft auf sehr lustige Weise oder so treffend wie Clauduella:
Ich finde auch, unabhängig vom Wahlergebnis, wieso sollten wir jetzt nach 16 Jahren Merkel damit anfangen, das Wort zu gendern? Die Männer sind doch #mitgemeint und sollen sich nicht so anstellen.
— Clauduella (@Clauduella_ella) April 24, 2021
Jim x Tonic flogen für seinen Tweet die Herzchen nur so zu:
Nur weil Männer jetzt auch Kanzlerin werden wollen, sollten wir nicht gleich das Wort ändern. Ich habe schon immer Kanzlerin gesagt und das bleibt auch so. Die sind da mitgemeint. — Jim x Tonic (@Jim_x_Tonic) April 26, 2021
Geschlechtergerechtigkeit ist eine Frage des Bewusstseins und der Offenheit zur Veränderung der deutschen Sprache. Manche tun sich immer noch schwer damit, hat Carlos Walross beobachtet.
männer finden gendern kompliziert aber wissen was hier abgeht pic.twitter.com/6frMI7c3bB — carlos walross (@carlos_walross) April 20, 2021
Doch neben den kindlichen Politikschauplätzen gibt es kindergerechte Literatur, die schon vor langer Zeit gendergerecht geschrieben wurde.
Fällt euch etwas auf? ?? pic.twitter.com/6vNAsMvYCW — ?? Johanna vergammelt zuhause (@Mupfmama) April 12, 2021
Wenn nach dem Feuer ein Umzug ansteht, geht es eventuell nicht ohne Firmen einer Branche, die Nachholbedarf hat.
Man kann im Jahr 2021 Umzugskartons kaufen, die man an „Herr/Frau/Fräulein“ in die Vergangenheit schicken kann. pic.twitter.com/8MSPq8o8jo — Dennis Horn (@horn) April 17, 2021
Und dann noch das: Franca Parianen bringt es auf den Punkt. Nicht alle Männer haben ein Problem damit, auch durch die Sprache Gleichberechtigung zu fördern.
Neue Lieblingsantwort zum Thema #Gendern pic.twitter.com/23xHafLzNU — ??Franca Parianen (@FParianen) April 1, 2021
Weiter so!
Anna E. Poth
REFERENTIN GENDERLEICHT.DE
Anna E. Poth diskutiert viel und gerne, um andere Leute zum Umdenken und Hinterfragen anzustoßen. Das gendergerechte Sprechen lässt sie auch als Theaterregisseurin noch sensibler auf ihr Gegenüber eingehen. Ihre journalistischen Projekte können zudem auf der Bühne wiedergefunden werden.
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