Grün ist die Hoffnung, so heißt das Sprichwort, und Grün ist die Schmuckfarbe für das Buch Genderleicht. Die Farbwahl des Dudenverlags amüsiert mich. Denn sie repräsentiert die Hoffnung, dass das Gendern besser verstanden wird: Als eine Methode, sich präzise und wertschätzend auszudrücken, gegenüber jeder erdenklichen geschlechtlichen Identität: Frauen, Männer, trans-, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen.
Genderleicht – jetzt auch als Buch
Seit Juni 2019 wirkt der Journalistinnenbund e.V. mit dem Webprojekt Genderleicht.de stilbildend auf das Gendern ein. Die Methode Genderleicht zeigt, wie einfach es gehen kann, für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der eigenen Sprache, beim Schreiben und Sprechen zu sorgen. Legen Sie phrasenhafte Ausdrücke ab und finden Sie zu Ihrer eigenen sprachlichen Kreativität zurück – mein Credo.
Während der vom Bundesfrauenministerium finanzierten Projektphase bis September 2021 konnten Sie sich mit Ihren Fragen zum Gendern an unser Textlabor wenden. Wir haben viele online und offline beantwortet. Nun haben sie Eingang gefunden in mein Buch „Genderleicht. Wie Sprache für alle elegant gelingt“. Vielen Dank dafür, denn die Fragen haben deutlich gemacht, wo die Schwierigkeiten und Fußangeln liegen, wo wir Erklärungen brauchen, um die Notwendigkeit des Genderns besser zu verstehen.
Auf 223 gedruckten Seiten können Sie nachlesen, was den Rahmen der Website gesprengt hätte. Das Buch ist prallvoll mit Argumenten, sie reichen historisch gesehen von der französischen Revolution über die Abschaffung der Anrede „Fräulein“ vor 50 Jahren bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Dritten Option. Praktische Hinweise gibt es selbstverständlich auch, und Sie finden den einen oder anderen Scherz. Denn Humor hilft. Auch beim Gendern.
Das Buch liest sich munter und unterhaltsam. Sie schaffen es, jede Strenge und Vorverurteilung rauszunehmen. Das ist erfrischend und mitmachend für alle, die sich geschlechtergerecht ausdrücken wollen. Tolle Arbeit!
Nicole Schmutte, Leiterin Gleichstellung und Diversity beim NDR
Christine Olderdissen, Genderleicht. Wie Sprache für alle elegant gelingt,
Dudenverlag, ISBN 978-3-411-75675-9, 16 €
Mehr zum Buch
Interview „Christine Olderdissen über das Gendern“, HR2 Kultur am Nachmittag, 17.1.2022 (nicht mehr online)
Sissi Pitzer: Tatatataaa! Genderleicht – das Buch
Interview jb-Vorsitzende Friederike Sittler, Offenbach Post, 31.1.22: „Warum soll nur die Hälfte der Menschheit benannt werden?“ Journalistinnen zeigen, wie einfaches Gendern gelingt.
Christine Olderdissen
Genderleicht & Bildermächtig Projektleiterin
Als das erste Mal eine Interviewpartnerin mit dem Glottisschlag sprach, war das für sie ein Signal: Schluss mit dem generischen Maskulinum, lieber nach einer sprachlichen Alternative suchen. Eine einfache und elegante Lösung findet sich immer. Lange Zeit Fernsehjournalistin galt ihr Augenmerk schon immer der Berichterstattung ohne Stereotype und Klischees.
Ideen und Impulse
Bei Genderleicht & Bildermächtig finden Sie Argumente und Fakten sowie Tipps und Tools für die gendersensible Medienarbeit.
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