In der DDR gab es eine ganze Reihe von exzellenten, hochqualifizierten Pressefotografinnen. Heike Betzwieser und Sandra Neumann wussten das schon lange. Doch was die beiden Kuratorinnen der Agentur DDR Fotoerbe bei der Recherche für ihre Ausstellung „Blickwechsel: Ost-Berlin und die DDR“ ausgegraben haben, war dann doch eine Überraschung. „Es ist neben der hohen Wertigkeit der Fotografie vor allem die Themenvielfalt, die uns begeistert hat“, erzählt Heike Betzwieser, Germanistin und frühere Geschäftsführerin der Fotoagentur dpa-Zentralbild.
Die vier an der Blickwechsel-Ausstellung teilnehmenden Pressefotografinnen – Martina Kaiser, Gabriele Senft, Marion Klemp und Waltraud Grubitzsch – haben nicht nur Werktätige in ihren vielfältigen Arbeitsbereichen abgelichtet, sondern auch Kultur, Politik, Sport dokumentiert und persönliche Porträts gefertigt. An eine Beschränkung auf „weibliche“ Themen können sich die vier nicht erinnern. Nur die „stinklangweiligen Protokollsachen“ bei Staatsbesuchen hätten sie alle gehasst, wie sie bei der Ausstellungseröffnung Anfang August 2024 bekannten.
Mehr als nur Arbeiterfotografie
Dabei gibt es nicht DIE weibliche Perspektive, steht ungeschrieben über der Ausstellung. Die unterschiedlichen Lebensgeschichten und politischen Haltungen von Fotografinnen in Ostdeutschland – von der überzeugten Anhängerin des Sozialismus bis zur Regimekritikerin – spiegeln sich in ihrer Arbeit und bieten einen spannenden Perspektiv- und Blickwechsel auf das Leben in der DDR. Die Herausforderungen, denen sie in einem männerdominierten Umfeld begegnet sind, unterscheiden sich teilweise von denen ihrer Kolleginnen im Westen, teilweise sind sie ihnen ähnlich.
Die vier an der Ausstellung teilnehmenden Fotografinnen waren alle festangestellt, während sich die meisten West-Fotografinnen als Freischaffende durchboxen mussten. „Die gläserne Decke gab’s aber auch in der DDR, trotz der offiziellen Propaganda von der Gleichberechtigung“, erklärt Heike Betzwieser: „In den Chefetagen der Medien saßen meist Männer.“ Eine Zensur habe es zwar nicht gegeben, erklärten die drei mit festem Arbeitsverhältnis bei ADN Zentralbild, der staatlichen Nachrichten- und Bildagentur der DDR. Aber sie hatten die Schere im Kopf, so Marion Klemp: „Bei einigen Fotos wusste man vorher, dass sie nicht genommen würden. Die hat man nur für sich gemacht.“
Agentur DDR Fotoerbe
Um eine eigene Anlaufstelle für Presse- und Amateurfotografen und -fotografinnen aus der der DDR zu schaffen, gründeten Heike Betzwieser und Sandra Neumann 2022 die Agentur DDR Fotoerbe. Ihre Ausstellung „Blickwechsel: Ost-Berlin und die DDR aus der Sicht von Pressefotografinnen“ war vom 1. bis 31. August 2024 im Campus für Demokratie in Berlin zu sehen.
Die Wende erlebten die vier Pressefotografinnen als tiefen Einschnitt. Westdeutsche Unternehmen kauften die DDR-Medien auf und setzten die meisten Journalisten und Journalistinnen vor die Tür. Aber auch die Arbeitsbedingungen veränderten sich, weil andere ökonomische Zwänge Einzug hielten. Für eine Reportage eine ganze Woche in einem Betrieb zu verbringen, war nun undenkbar. Zeitschriften und ihre Fotos mussten sich verkaufen. Auch die Themen waren völlig andere. Haarspray-Werbung zu fotografieren war plötzlich wichtiger als politische Beiträge oder Porträts von Frauen, die am Fließband stehen.
Vor allem aber, so Betzwieser, habe sich die Wertschätzung für die Pressefotografie verändert. In der DDR konnten sie relativ selbständig arbeiten, nun sollten sie nur noch Aufträge der Redaktion umsetzen. Das sieht auch Gabriele Senft so: „Als Journalistin ärgert mich, dass heute die meisten Medien von Fotografinnen und Fotografen nur noch technisches Können verlangen und kein eigenständiges Denken“.
Nicht fehlen in dieser Riege darf natürlich die Grande Dame der Modefotografie, Sibylle Bergemann. Nicht um Kleider ging es der berühmten Fotografin, sondern um Menschen. „Mode ist Porträt“, sagte sie stets.
Mit kritischem Blick:
Martina Kaiser (*1949)
Es ist ein Foto, das in der DDR nicht veröffentlicht worden wäre: Neben den mit Gewehr und Helm salutierenden Soldaten vor der Neuen Wache Unter den Linden läuft ein Junge und hält eine Fahne mit einer großen Friedenstaube hoch. Es ist der Sohn der Fotografin, der die drei Soldaten mit einer Mischung aus Neugierde und Befremden anschaut, während diese stoisch im Stechschritt marschieren. Die 1985 entstandene Aufnahme ist eines der bekanntesten Fotos von Martina Kaiser, gerade weil es so symbolträchtig die alte DDR und die junge, aufbegehrende Gesellschaft abbildet. Die Realität der DDR zeigen – und nicht nur das, was gezeigt werden soll, war das Motto von Martina Kaiser und der Gruppe „Jugendfoto Berlin“, der sie angehörte. Die 1969 gegründete „Gruppe junger Bildjournalisten“ setzte sich für einen glaubwürdigen, kritischen Bildjournalismus ein.
Spagat zwischen Lohnarbeit und Familie
Martina Kaiser, 1949 in Leipzig geboren, hat zunächst eine Lehre zur Maschinenbaulichen Zeichnerin gemacht und sich dann zur Fotografin und Laborarbeiterin ausbilden lassen. Anschließend studierte sie Journalistik. In den 1970er und 80er Jahren arbeitete sie für die auflagenstärkste Frauenzeitschrift der DDR, die Für Dich. Hier widmete sie sich fotografisch vor allem den werktätigen Frauen und ihrem anstrengenden Alltag zwischen Fließband, Haushalt und Kindern.
1987 wurde der Druck auf die regimekritische Fotojournalistin immer größer. Gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrem Mann Norbert Kaiser, Journalist und Liedtexter der Band Karat, verließ sie die DDR und reiste in die Bundesrepublik aus. Fotografieren möchte sie heute nicht mehr, erklärte sie anlässlich der Ausstellung „DDR-Fotoerbe“. Aber mit ihren Fotos von Charlotte von Mahlsdorf, dem einzigen bekennenden Transvestiten der DDR, sei sie heute noch sehr zufrieden.
Menschlichkeit aufzeigen:
Gabriele Senft (*1949)
Das Foto zeigt ausgelassene Frauen und Kinder, die zu einem Volksfest unterwegs sein könnten. Tatsächlich sind sie auf dem Weg zur Wahlurne, wie die Bildunterschrift verrät: „Geschlossen gab die Hausgemeinschaft Fehrbelliner Straße 81 im Stadtbezirk Prenzlauer Berg ihre Stimme den Kandidaten der Nationalen Front“. Die Fotografin, Gabriele Senft, hat mit ihren Aufnahmen aus dem DDR-Alltag ein Stück Zeitgeschichte dokumentiert: Säuglinge bei der Untersuchung in der Mütterberatung, eine Wahl zum Schulelternbeirat oder Jugendliche mit Gitarre am FKK-Strand.
Viele ihrer Arbeiten entstanden im Auftrag der Nachrichtenagentur ADN Zentralbild, andere aus privatem Anlass, etwa die „Männerwirtschaft“. Zu sehen sind Vater und Sohn – es sind Ehemann und Kind der Fotografin – am unaufgeräumten Wohnzimmertisch. Fotografieren ist für Gabriele Senft nicht Kunst, sondeern das Schaffen von Zeitdokumenten.
Intime Eindrücke von Bühnen und Ostseestränden
Der Berufsweg der 1949 in Brandenburg geborenen Gabriele Senft verlief gradlinig. Nach einem Volontariat bei ADN studierte sie Journalistik in Leipzig und fing anschließend bei ADN Zentralbild in Berlin an. Dort war sie von 1975 bis 1990 vor allem für Bereich Kultur zuständig, aber auch Freizeit, Bildung und Gesundheitswesen gehörten zu ihren Themen. Gabriele Senft wurde zu offiziellen Veranstaltungen wie dem Festival des Politischen Liedes geschickt und hat viele berühmte Sänger und Sängerinnen fotografiert, etwa Mercedes Sosa und Gerhard Gundermann, und auch Rio Reiser bei seinem einzigen DDR-Konzert 1988. Unvergessen auch ihr Foto vom spontanen Auftritt des niederländischen Liedermachers Hermann van Veen 1987 im Ostberliner Nikolaiviertel. Den Bildhauer Theo Balden, den sie schon als Oberschülerin kennenlernte, fotografierte sie mehrmals in seinem Pankower Atelier. Viele dieser Aufnahmen waren 2013 in der Ausstellung „Gesicht zeigen“ zu sehen.
Die Wende war für Gabriele Senft auch ein persönlicher Wendepunkt. Sie wurde bei ADN entlassen und arbeitete fortan freiberuflich, unter anderem für die Tageszeitung Junge Welt. Sie engagiert sich bis heute für linke soziale Bewegungen und fotografiert Friedensdemos, Stolpersteinverlegungen und Solidaritätsaktionen für Geflüchtete. Von ihrem Vorbild, dem ADN-Pressefotografen Horst Sturm, habe sie gelernt, dass die Kamera ein Werkzeug sei, schreibt sie auf ihrer Website: „Es ging und geht Horst Sturm wie mir immer um Wahrhaftigkeit und das Aufzeigen von Menschlichkeit.“
Konzert- und Werkhallen:
Marion Klemp (*1951)
„Ob Künstler oder Kohlenhändler, man muss Respekt haben vor den Menschen, die man fotografiert“, sagt Marion Klemp, die als Pressefotografin in den Fabrikhallen genauso zu Hause war wie im Schauspielhaus. Das 1981 entstandene Foto von zwei jungen Näherinnen im VEB Berliner Damenmoden gehört zu den vielen Aufnahmen, mit denen sie den Arbeitsalltag in der DDR dokumentierte – ohne sie zu „Heldinnen der Produktion“ zu stilisieren. So zeigt ein anderes Foto aus dem gleichen Jahr eine Gruppe fröhlicher, miteinander scherzender Frauen der Jugendbrigade Katja Niederkirchner im VEB Fortschritt. Marion Klemp war aber auch die Haus- und Hoffotografin des Schauspielhaus Berlin (Konzerthaus). In dieser Zeit hat sie große Musikerinnen und Musiker wie Miriam Makeba, Kurt Masur und Leonhard Bernstein porträtiert. Bemerkenswert ist auch ihre Bildserie über Hermann van Veen. Seine umjubelten Auftritte vor der Nikolaikirche 1987 waren Vorboten der sich anbahnenden Umwälzungen in der DDR.
Die Schere im Kopf
1951 in Berlin geboren, machte sie zunächst eine Lehre zur Maschinen- und Anlagenmonteurin im Transformatorenwerk Oberschöneweide. Zur Fotografie kam sie aus ganz pragmatischen Gründen: „Ich wollte Journalistin werden, doch für Fotografen gab’s weniger Bewerbungen.“ Außerdem wollte die staatliche Fotoagentur ADN-Zentralbild in den 1970er Jahren die Männerdomäne aufbrechen und mehr Frauen in diesen Beruf bringen. Nach einem Volontariat bei ADN und dem Studium der Journalistik in Leipzig wurde Marion Klemp Bildreporterin bei der BZ am Abend. So entstanden vor allem in den 1980er Jahren zahlreiche Bilder, die den DDR-Alltag in all ihren Facetten zeigen. Etwa das bunte Kinderfest in Lichtenberg, bei der die Kinder, ganz ungestört von den Erwachsenen, einen Trabi bemalen. Oder den kinderwagenschiebenden Punk, der frech die Zunge herausstreckt. Dass Fotos als „nicht systemkonform“ beanstandet wurden, hat sie nicht erlebt: „Man hatte die Schere im Kopf. Fotos, von denen man wusste, dass sie sowieso nicht genommen werden, hat man nur für sich gemacht.“
Marion Klemp fotografiert heute nicht mehr. Bereits 1992 wechselte sie in ihren ursprünglichen Traumberuf Journalistin und schrieb lange Jahre für die Berliner Zeitung und den Berliner Kurier. Die Fotos von ihr und ihren Kolleginnen aus DDR-Zeiten sind für sie „konservierte unwiederbringliche Momente dieses verschwundenen Landes“.
Die Leipzig-Chronistin:
Waltraud Grubitzsch
Die Aufnahme von zwei Studentinnen im Physiklabor der Universität Leipzig hat Waltraud Grubitzsch 1983 für ADN-Zentralbild gemacht. Die beiden jungen Frauen, Antje Richter und Julia Saad, sie war aus Ecuador, arbeiten hochkonzentriert und offenbar im Austausch an einer Untersuchungsreihe. Waltraud Grubitzsch, geborene Schurig, war als Bildreporterin bei ADN in den 1960er Jahren eine der ersten Frauen in einer Männerdomäne. Ein Abschieben auf klassisch „weibliche“, sprich „weiche“ Themen, wie sie viele Westkolleginnen erlebten, hat es ihrer Aussage nach nicht gegeben, obwohl sie fast ausschließlich männliche Kollegen hatte. „Wer Dienst hatte, musste raus, egal ob Sport oder Modenschau“, erzählte sie beim Podiumsgespräch anlässlich der Ausstellungseröffnung von DDR Fotoerbe.
Waltraud Grubitzsch hat viel im Wirtschaftsbereich fotografiert: Kranführer, Chemiefabriken, Schornsteinbauer oder eben Universitäten gehörten zu ihren Aufträgen. Doch eigentlich waren arbeitende Frauen und Kinder ihre Lieblingsthemen. „Protokoll“, das heißt Aufnahmen bei Staatsbesuchen, habe sie dagegen gar nicht gern gemacht, bekennt sie.
Bilder einer Stadt im Wandel
Waltraud Grubitzsch zog als 20-Jährige nach Leipzig und lernte das Handwerk bei einem Fotografenmeister. Später qualifizierte sie sich zusätzlich mit einem Fernstudium. Ab 1968 erschienen ihre Fotos unter dem Namen Waltraud Raphael. Wie kaum eine andere hat sie die Messe- und Industriestadt Leipzig über Jahrzehnte fotografisch begleitet. Ihr Bildband „Rote Brause Leipzig“, zeigt das Leben in der Stadt von 1965 bis 1990: das Alte Rathaus, die Kongresshalle, die Buchmesse und das Schauspielhaus ebenso wie Chemiefabriken und die berühmten Montagsdemonstrationen.
Waltraud Grubitzsch fotografiert bis heute für die Nachrichtenagentur dpa, die 1991 ADN übernommen hat. Ihre einfühlsamen Arbeiterinnen-Porträts aus DDR-Zeiten werden immer noch gerne abgedruckt, erinnern sie doch an nicht mehr vorhandene Betriebe und an selbstbewusste Werktätige aus dem Schwermaschinen-, Landmaschinen- und Chemieanlagenbau. Ihr wohl berühmtestes Foto, das 1977 mit dem 2. Preis in der Kategorie Humor des internationalen World Press Photo ausgezeichnet wurde, sind die „Frotteezwerge“. Diese Aufnahme von Krippenkindern in gestreiften Bademänteln sorgte kurzzeitig für einen Skandal, weil sich einige an KZ-Kleidung erinnert fühlten.
Der Bildband „Rote Brause Leipzig“ von Waltraud Grubitzsch ist vergriffen und nur noch antiquarisch erhältlich.
Aufsässige Frauen:
Sibylle Bergemann (1941 – 2010)
Modefotos von Sibylle Bergemann tragen eine unverwechselbare Handschrift. Die bekannteste Fotografin der DDR fotografierte die Models nicht im Studio, sondern auf der Straße, vor heruntergekommenen Gemäuern und vierspurigen Straßen. So wie „Birgit und Uta“, eine Schwarz-Weiß-Aufnahme aus dem Jahre 1984. Die beiden Frauen stehen vor dem damaligen Schlachthofgelände in Friedrichshain und präsentieren die Mode lässig, fast nebenbei. Aus der gleichen Serie stammt auch eine Aufnahme von Birgit im Strickkleid, im Hintergrund ist ein qualmender Fabrikschlot zu sehen. Die Hände hat sie selbstbewusst in die Hüften gestemmt. Der Gegensatz zwischen den starken Frauenfiguren und der glanzlosen Umgebung macht den besonderen Reiz von Bergemanns Fotografie aus. Bei den meisten ihrer Frauenporträts sei es die Haltung, die zählt, schreibt Susanne Altmann im Katalog zur Ausstellung „Stadt Land Hund“, die 2022 in der Berlinischen Galerie gezeigt wurde. Es sei eine „Attitüde von Unangepasstheit oder Widerspenstigkeit“, die sich einprägt. Vor allem die Porträts von Bergemanns Tochter Frieda seien „Ikonen der Aufsässigkeit.“
Unperfekte Menschen in einem unperfekten Alltag
Sibylle Bergemann wurde 1941 in Berlin geboren. Schon früh hatte sie den Berufswunsch Fotografin, machte aber zunächst eine kaufmännische Ausbildung. 1965 fing sie im Bildressort der Kult-Zeitschrift Das Magazin an und nahm kurz darauf ein Studium an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Weißensee auf. Anschließend arbeitete sie als freischaffende Fotografin. Ihre Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Ost-Berliner Eisdielen und Hinterhöfen, Fabriktoren und Bahnhöfen sind stets sorgfältig komponiert und wirken oft melancholisch. Legendär auch ihr Fotoessay vom Mikrokosmos „Clärchens Ballhaus“. Sibylle Bergemann zeigt tanzende und flirtende Menschen in all ihrer Einsamkeit und Sehnsucht – „unperfekte Menschen“ in einem „unperfekten Alltag, wie es im Ausstellungskatalog heißt. Wie nahe sie den Menschen ist, die sie fotografiert, zeigt sich auch in Porträtaufnahmen, etwa von Katharina Thalbach oder Eva Maria und Nina Hagen: Mutter und Tochter, mit nackten Schultern, blicken verletzlich und doch offen und stark in die Kamera. Viele dieser Arbeiten entstanden für Sibylle, DIE Zeitschrift für Mode und Kultur in der DDR.
Die Welt entdecken
Als nach der Wende fast die gesamte Medien- und Kulturlandschaft vom Westen plattgemacht wurde, gründete sie mit sechs Kollegen und Kolleginnen die Agentur Ostkreuz. Sibylle Bergemann konnte nun die Welt bereisen, erkundete die Modeszene in Dakar, porträtierte Künstler*innen in Vietnam und fotografierte Königinnen in Ghana. 2010 starb sie an Krebs.
Ostkreuz – Agentur der Fotografen – präsentiert online einige Fotoserien von Sibylle Bergemann.
Birgit Leiß
Gastautorin
Als freie Journalistin berichtet Birgit Leiß schwerpunktmäßig über so staubtrockene Themen wie Stadtentwicklung und Wohnungspolitik. Wenn sie nicht gerade Bauskandalen auf der Spur ist, sitzt sie in dunklen Kinosälen oder pflückt Kaffee in Südindien. Ihr ultimativer Filmtipp: „Finding Vivian Maier“ über die großartige Straßenfotografin, deren Werk erst zufällig nach ihrem Tod entdeckt wurde.